Bei diesem Fenster handelt es sich um einen Teil eines Entwurfes für ein riesiges Nordfenster (25m hoch und 8m breit) des Kölner Domes. Das Fenster "Jesaja" enstand als farbliches Probestück in Zusammenarbeit zwischen Heinrich Campendonk und Hein Derix, dem damaligen Eigentümer der der Werkstätte für Glasmalerei, die im Besitz dieses Fensters ist. Campendonk musste letztlich aus gesundheitlichen Gründen auf die Ausführung des gesamten Fensters im Kölner Dom verzichten. Nun hat das Original-Probefenster einen schönen und endgültigen Platz in der Penzberger Kirche erhalten.
In verständlicher und für Penzberg bedeutungsvoller Symbolik wird in diesem Fenster die Berufung Jesajas zum Prophetendargestellt: Ein Engel (Seraphim) hält in seinen Händen eine Zange mit glühender Kohle, mit der er den Mund des Propheten Jesaja berührt, um so dessen Lippen zu reinigen (Jes. 6). Jesaja hält ein Spruchband in seinen Händen, das die Weissagung trägt: "Seht eine Jungfrauwird empfangen und einen Sohn gebären, sein Name ist Immanuel" (Jes. 7,14). Dargestellt ist auch die Prophezeiung, dass dem Volk Israel ein Spross erwachsen werde - der Messias (Christkönig). Die Säge erinnert daran, dass Jesaja das Eintreten für seine Überzeugung als Märtyrer mit dem Leben bezahlte.
Die Autorin Elisbath Welz hat es passend beschrieben: "Ins Nordfenster der Kirche wurde im Jahr 2005, das fünfzig Jahre zuvor von Heinrich Campendonk geschaffene, Jesaja-Fenster eingebaut. Es zeigt die Berufung Jesajas zum Propheten: Ein Engel hält mit einer Zange glühende Kohle, mit der er die Lippen des Propheten reinigen soll (Jes.6). Jesaja hält auch ein Spruchband, das die Weissagung trägt: „Seht eine Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, sein Name ist Immanuel“ (Jes. 7,14). Dargestellt ist auch die Prophezeiung, dass dem Volk Israel der Messias entwachsen soll (Christkönig).
Hiermit schließt sich der Kreis wieder. Campendonk hat den Entwurf etwa zur selben Zeit geschaffen als die Christkönigskirche erbaut wurde. Campendonk gehörte mit Marc und Kandinsky zum Künstlerkreis „Der blaue Reiter“ und war zwischen 1911 und 1922 in der Umgebung Penzbergs tätig. Das „Jesaja-Fenster“ ist das einzige ausgeführte Teilstück des Entwurfs für ein riesiges Nordfenster (25*8m) am Kölner Dom. Dieses konnte wegen der Erkrankung des Künstlers nicht mehr realisiert werden.“
Den kompletten Artikel zur Geschichte der Christkönig Kirche finden Sie hier: https://www.outdooractive.com/de/kirche/pfaffenwinkel/christkoenigskirche/23523720/
Heinrich Campendonk:
Jesaja, ca. 1954; Bleiverglasung 349 x 106 cm
Erstausführung:
Firma Hein Derix, Kevelaer - das Original kann derzeit in der Christkönigskirche besichtigt werden!